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Der Lernort Wald verfügt über eine sehr hohe Formenvielfalt und bietet unendliche Gestaltungsmöglichkeiten für Lernsettings, durch welche der Heterogenität der Leistungsniveaus gut begegnet werden kann.
Lernen im Wald fördert Bewegung an der frischen Luft und durch die Steigerung der Schüler:innenaktivität profitieren diese von mehr Abwechslung.
Der Wald als Lernort hat positive Einflüsse auf die Konzentrationsleistung, wodurch mehr Ruhe und Gelassenheit bei allen Beteiligten entstehen kann.
Die Schüler:innen werden bekräftigt, indem sie für sich und andere Verantwortung übernehmen und den Umgang mit Gefahren lernen.
Sowohl das aktive, selbst gesteuerte, entdeckende Lernen wird gefördert als auch die Entwicklung der geistigen, sozialen, motorischen und sprachlichen Kompetenzen.
Mit der Einführung des LehrplanPLUS in Bayern im Schuljahr 2017/18 wurde Bildung für Nachhaltige Entwicklung an allen allgemeinbildenden Schulen sowie den Wirtschafts- und beruflichen Oberschulen als schulart- und fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel verankert (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), o.J.).
Das Bildungskonzept basiert auf dem Nachhaltigkeitsverständnis des 1987 verfassten Brundtlandberichts der Weltkommission Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß (sich) künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“ (Hauff, 1987, S.46).
Der Kompetenzrahmen orientiert sich an einem demokratischen Wertesystem und gemeinsamen, globalen Grundwerten einer nachhaltigen Entwicklung. Den Kern der Schlüsselkompetenz bildet die Fähigkeit des Denkens über das Denken, „als Ausdruck moralischer und intellektueller Reife sowie zur Übernahme von Verantwortung für das eigene Lernen und Handeln“ (OECD, 2005).
Dieser Kompetenzrahmen beschreibt vor allem die Gestaltungskompetenz von de Haan als die Fähigkeit „Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können.“ (Programm Transfer-21, 2008, S. 12).
Konkret beinhalten genannte Gestaltungskompetenzen, die Fähigkeit, Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können.
BNE behandelt zu gleichen Teilen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Kultur.
Daraus leiten sich folgende Kompetenzbereiche ab:
Das „Oberste Bildungs- und Erziehungsziel ist der eigenverantwortliche, beziehungs- und gemeinschaftsfähige, wertorientierte, weltoffene und schöpferische Mensch. Er ist fähig und bereit, in Familie, Staat und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, und offen für religiöse und weltanschauliche Fragen“ (ISB, 2017, S. 10).
Hier spielt auch die Vernetzung mit außerschulischen Expert:innen und Bildungsorten eine große Rolle.
Für die Umsetzung des Themas BNE stellt die Verlagerung des Unterrichtes ins Freie, vor allem in den Wald, eine große Chance dar, Schüler:innen einen Zugang zu ermöglichen und dabei fachspezifische Inhalte unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu betrachten.
Entdeckendes Lernen, Arbeiten im Team und Transfer in die eigene Lebenswelt fördern Selbstwirksamkeit und Gemeinschaft.
Wie wichtig es ist, auch Kinder bereits früh in Sachen Nachhaltigkeit zu sensibilisieren veranschaulicht die neue EU- Biodiversitätsstrategie, welche im Mai 2020 durch den Rat der Europäischen Union für das Jahr 2030 mit dem Titel „Mehr Raum für die Natur in unserem Leben“ veröffentlicht wurde.
Hierin werden alle Bürger:innen in Europa aufgefordert, im Besonderen das Schutzgut „Biodiversität“ in ihr eigenes Leben zu integrieren. Bereits jetzt Konzepte zu etablieren, deren Ziele in der Europäischen Union erst 2030 erreicht werden sollten, ermöglicht einen erheblichen Wissens- und Handlungsvorsprung, vorausgesetzt es existieren klar definierte und auf ganz Europa übertragbare Zielsetzungen.
Inhalte der Biodiversitätsstrategie sind unter anderem Schaffung von Schutzzonen und die Wiederherstellung geschädigter Land- und Meeresökosysteme in ganz Europa.
Das Unterrichten im Wald knüpft dabei direkt an die Biodiversitätsstrategie der EU an, indem es bei korrekter Durchführung praxisorientiert zu dem Bewusstsein für die Vielfalt des Lebens und deren Wert diese zu schützen hinführt und dieses Bewusstsein tief verankert. Die Natur an sich, aber auch alles was damit einhergeht, kann somit im Leben der Schüler:innen, aber auch im Leben der Lehrkräfte an Stellenwert gewinnen. In unserem Fall dient der Wald nicht nur als Kulisse des Lehrens, sondern zusätzlich als Lernort, an dem auch das Schützen der Natur erlebbar gemacht wird.
Die Vielfalt der Natur wird begreif- und erforschbar.
Somit leistet der Unterricht im Wald integrative Bildungsarbeit.